Jubiläum zum Dritten: Diverse Gruppen, zusammengesetzt aus Lehrpersonen und Studierenden, entwickelten gemeinsam digitale Lösungen für die Zukunft der KME.

Hackdays an der KME

Kooperativ, digital und analog

Von Elisabeth Daix

 

Kontext des Projekts

Im Rahmen des fünzigjährigen Jubiläums der KME organisierte das Digitalforum der KME in Zusammenarbeit mit dem Digitalen Lernlabor sogenannte Hackdays, eine Veranstaltung, bei der Teams ein digitales Projekt, in der Regel eine Software, oder eine Anwendung entwickelten. Das Thema an der KME war die Gestaltung der Zukunft unserer Schule. Es sollte dabei einerseits die Schulentwicklung als Ganzes und andererseits der digitale Wandel im Schulumfeld berücksichtigt werden.

Unser schulinternes Digitalforum (Elisabeth Daix, Physik, Roman Darms, Englisch, Tobias Sauter, Mathematik und Geografie, Davide Pezzotta, Wirtschaft und Recht) hat in Zusammenarbeit mit dem Digitalen Lernlabor (Nikki Bohler und Tim Lehmann) die Hackdays seit dem Herbst 2020 vorbereitet und am 16. /17. März 2021 mit der Unterstützung von Tech Helpdesks des Digitalen Lernlabors durchgeführt.

Ziele

Die Ziele für die Schule waren sowohl inhaltliche als auch prozedurale. Zuerst wurden die Themen erhoben, die für die unterschiedlichen Akteure der Schule aktuell waren. Ausserdem sollten Studierende und Lehrpersonen in einem Kontext der Nachahmung (Emulation), aber auch der Kollegialität (auf gleicher Augenhöhe) zusammenarbeiten. Zudem galt es, für die Teilnehmenden im Rahmen eines Projektmanagement im Team einen digitalen oder analogen Prototyp zu entwerfen und zu entwickeln.

Ablauf

Das sechsmonatige Innovations- und Schulentwicklungsprogramm als Vorbereitung für die tatsächlichen Hackdays im März 2021 umfasste die Ideengenerierung, die Teambildung und das Lernen, wie man als Teamleiter:in ein Team während der Hackdays führt. Während der beiden intensiven Tage wurde jedes Projekt im Team ausgearbeitet, sodass am Ende der Tage Anwendungsbeispiele für das jeweilige Projekt präsentiert werden konnten.

Das projektorientierte Arbeiten war um 180°-Grad anders als der sonstige lektionenbasierte Unterricht an der KME. Die Teams mussten sich zuerst kennenlernen.

Danach ging es direkt ans Projekt: Mindmaps erstellen, Tweets mit Ideen zu Prototypen oder Zwischenständen absetzen, Apps oder VR-Brillen ausprobieren, andere Studierende befragen, diskutieren, Expertise einholen, planen, Hands-on programmieren, designen, überzeugen. Jedes Team-Mitglied konnte sich dort einbringen, wo seine Interessen lagen. Die Teamleiter:innen mussten die Übersicht behalten, am Ende sollten ja schliesslich die Erkenntnisse und erstellten Anwendungen der Schule gezeigt werden können.

Die Prototypen der entstandenen Anwendungsbeispiele wurden am Ende der beiden Tage präsentiert und von einer Jury mit Vertretungen aus allen beteiligten Gremien (Studierende, Digitalforum, Schulleitung und Digitales Lernlabor) bewertet.

Ergebnis: zwei Beispielprojekte

Im Projekt «Virtual Reality» (VR) wurde das Potenzial von VR für die Schule erörtert und getestet.

Das Projekt «Tandem-Plattform» hat sich von Match Making Plattformen inspirieren lassen und einen virtuellen Treffpunkt entwickelt, welcher die Entstehung von klassenübergreifenden Lernpartnerschaften vereinfachen und fördern soll.

Mit ebenso viel Begeisterung wurde die Idee eines gemeinsamen Klassen-Lehrpersonen-Kalenders, Flipped Classroom für Mathematik, eine spielerische Einführung in die physische und virtuelle Schule («Crashkurs Easy IT») oder eine Community-Webseite in Form eines Forums, wodurch die KME zur empathischsten Schule Zürichs werden könnte.

Schlussfolgerung und Ausblick (allenfalls für weitere Hackdays)

Die prämierten Projekte wurden in der Folge weiterentwickelt, sei es in Form eines neuen Freifaches zur VR im Unterricht oder in Form einer Einführungsapp für neue Studierende mit Tutorials zu den KME-IT-Diensten. Allerdings braucht es für eine nachhaltige Implementierung genügend Ressourcen und Personen, seien dies Studierende, seien es Lehrpersonen, die die Projekte weiterverfolgen. Dies wäre auch einer der wichtigsten Punkte bei einer Wiederholung der Hackdays; damit die Ergebnisse erfolgreich implementiert werden können, braucht es einen langen Atem.

Die Teilnehmenden an den Hackdays waren neugierig, offen, positiv eingestellt und ehrgeizig, was die wichtigsten Voraussetzungen für die erfolgreiche Durchführung eines solchen Projektes sind. In diesem Sinne danken wir allen, die mitgemacht haben.

Text: Elisabeth Daix

Bilder: Tim Lehmann