«Wir haben mit Markus eine wichtige Identifikationsfigur der KME verloren.»

Im Gedenken an Markus Pfister

Zum Tod von Markus Pfister

Von Martin Klee

 


Der Tod von Markus Pfister (Leiter Hausdienst) im Januar 2021 war ein Schock für alle, obwohl wir wussten, dass es ihm gesundheitlich schlecht ging. In den letzten Tagen vor seinem Tod hoffte nicht nur ich, dass er sich wieder erholt. Ich glaubte es auch, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass das Schlimmste eintreten würde. Markus hat im Schulhaus immer so viel Energie versprüht, dass es nicht vorstellbar war, seine Energie könne einmal zu Ende sein.  

Markus war so präsent in unserem Schulhaus, dass ich mir nicht vorstellen konnte, wie es ohne ihn sein würde. Am morgen früh begrüsste er mich mit kräftiger Stimme und gut gelaunt. Zwischendurch traf ich ihn im Treppenhaus, nach der 10-Uhr-Pause im Lehrerzimmer. Auch wenn er am Nachmittag nach der Frühschicht nach Hause ging, war er auf dem Weg zu seinem Motorrad noch mitten in der Arbeit und hatte auf dem Weg zum Ausgang noch kurz etwas erledigt oder für den morgigen Tag angekündigt. 

Markus war unglaublich pflichtbewusst und hatte ein sehr hohes Arbeitsethos. Es gab kein Problem, das er nicht zu lösen versuchte. Auch wenn er nein sagte und der Meinung war, es gebe keine Lösung, ist er spätestens nach einem halben Tag vorbeigekommen und hat entweder eine Lösung präsentiert oder nochmals erklärt, weshalb etwas tatsächlich nicht möglich war.   

Damit verbunden war ein ausgeprägtes Verhandlungsgeschick, sei es mit Handwerkern, Zulieferdiensten oder dem MBA. Markus hat immer das Beste für unser Schulhaus herausgeholt.  

Ich habe Markus einmal gefragt, wie er es zustande bringe, das sauberste Schulhaus von Zürich zu führen. Er hat mir dann erklärt, dass nur der Anfang schwierig sei. Wenn eine gewisse Sauberkeit erreicht sei, könne diese mit recht vernünftigem Aufwand aufrechterhalten werden. Dafür sind wir ihm bis heute äusserst dankbar. 

Markus hat sich auch nie gescheut, die wichtigen Dinge direkt anzusprechen. Er hat alle dezidiert darauf hingewiesen, wenn er etwas nicht richtig fand. Seine Klarheit und seine unverkennbare Stimme haben ihm dabei geholfen. Mit seiner Stimme, besonders immer wieder mit seinem Lachen hat er die Räume und das Treppenhaus der KME mit Leben und guter Laune gefüllt.  

Markus wirkte sehr robust. Kein Sturm konnte ihn umblasen. Im Innern war er aber ein sehr feinfühliger Mensch. Er konnte die Stimmung seiner Mitarbeitenden und auch der Lehrpersonen unglaublich gut wahrnehmen. Mit seiner sensiblen Seite hatte er ein gutes Gespür für die Befindlichkeiten der Schule. Unter Unstimmigkeiten hatte er manchmal auch gelitten. Sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und seine hohen Ideale haben ihn hin und wieder auch an seine Grenzen gebracht.

Markus hatte zum Glück ein Leben ausserhalb der Schule. Lange Töfftouren, das Zusammensein mit seiner Frau Rina, seine Familie, Ferien in Italien oder auf einem Kreuzfahrtschiff brachten ihn ins Schwärmen.

Wir haben mit Markus eine wichtige Identifikationsfigur der KME verloren. Sein Verlust schmerzt unendlich und scheint bis heute unwirklich. Er begegnet uns im Schulhaus, wir hören sein Lachen, er kommt um die nächste Ecke, aber er ist nur noch in unseren Köpfen und Herzen.

Markus, wir vermissen dich.

Text: Martin Klee

Bilder: Rocco Picuccio